Da Lappland nördlich des Polarkreises liegt, wird es im Sommer zwischen Mai und August nie richtig dunkel.
Als Ausgleich wird es, zumindest im nördlichen Lappland, im Dezember bis Mitte Januar tagsüber kaum hell. Gegen Mittag wird es für ein bis zwei Stunden dämmerig, bevor die Nacht wieder herein bricht. Diese Nächte haben etwas Zauberhaftes. Sie sind nicht pechschwarz, denn der Schnee dient als riesiger Reflektor der das Licht wider spiegelt und die Landschaft in gedoppeltes Mondlicht taucht. Ein Erlebnis der anderen Art sind die Nordlichter, die sich in diesen Nächten am Firmament zeigen. Man ist dem Himmel ganz nah und man fühlt es. Einfach unvergesslich
Was mich aber am Meisten beeindruckte, war Anfang Januar, der nimmer enden wollende Sonnenaufgang, der dann auch gleichzeitig Sonnenuntergang war. Wie eine riesige Banane lag die Sonne orangerot am Horizont. Stundenlang. Jeden Tag ein bisschen länger und jeden Tag ein bisschen mehr Sonnenvolumen. Das erste Mal als die Sonne nach der langen Dunkelheit wieder auftauchte, nahm man einige Tage nur einen hellen Lichtschein, dann Strahlen, hinter dem Horizont wahr, bis man sie endlich sehen konnte. Ein kleines bisschen nur, aber sie war es – die Sonne. Ich fühlte mich wie der kleine Prinz von Antoine de Saint Exupéry, der auf seinem Planeten saß und den ganzen Tag Sonnenauf- und -Untergänge betrachtete. Ich liebte es!
Ganz und gar unbeschreiblich aber ist dieses Licht. Man kann es in meinen Fotos hier erahnen. Ich habe nichts daran manipuliert. Die Farbe ist tatsächlich so. Eine Mischung aus zartem rose über pink, lila hin zum blaugrün, die Landschaft in Szenen wie aus einem Fantasyfilm verwandelt.